Erfahrungsaustausch, Kommunale Allianz, Landwirtschaft und Klima
Bei strahlendem Sonnenschein machten sich die Bürgermeister der Kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg sowie Mitarbeiter der kommunalen Bauhöfe und Gärtnereien auf den Weg nach Triesdorf. Dort wurden sie von Markus Heinz, Direktor der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf, durch das Pomoretum geführt und zum Thema „alte Obstsorten“ informiert.
Das Thema „alte Obstsorten“ ist für die Kommunale Allianz Biberttal-Dillenberg ein zentraler Bestandteil des Projekts „Streuobst für alle“. Denn über Generationen hinweg entstand eine enorme Sortenvielfalt, die, meist in Form von Streuobstwiesen, ein besonderes Kulturgut unserer Region darstellt. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und dem Einzug des Lebensmitteleinzelhandels drohte diese Vielfalt jedoch unersetzlich aus unserer Kulturlandschaft zu verschwinden. Daher möchte auch die Kommunale Allianz die Erhaltung dieses besonderen Schatzes der reichen Sortenvielfalt unterstützen. „Wir haben uns gerne die Zeit genommen, um uns über die beeindruckende Vielfalt alter Sorten ein Bild zu machen“, erklärt Kurt Krömer, Sprecher der Kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg und Erster Bürgermeister der Stadt Stein. „Hier in Triesdorf wird wichtige Arbeit geleistet, um die besonderen alten Sorten auch künftig zu erhalten, die schon seit langer Zeit ein wunderbares Kulturgut unserer Region sind. Schön, dass auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bauhöfe und Gärtnereien die Gelegenheit bekommen, das Wissen zu den alten Sorten mit in unsere Kommunen zu tragen“.
Die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf machten es sich mit der Einrichtung des Pomoretums zur Aufgabe, das bemerkenswerte Kulturgut in Form tausender alter heimischer Obstsorten zu erhalten. Auf über sieben Hektar Fläche konnten die Bürgermeister und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunen insgesamt 1200 Apfelsorten, 350 Birnensorten und 120 Zwetschgen- und Pflaumensorten bestaunen. Markus Heinz erzählte stolz, wie dieser Sortenpool durch die entsprechende Sammlungs- und Vermehrungsarbeit in der Triesdorfer Einrichtung zwischen 1983 und 2009 entstand. Seither kann das Pomoretum im Rahmen von Führungen besichtigt werden und dient Obst- und Gartenbauvereinen, Pomologen, Baumschulen und allgemein Interessierten als Genpool.
Auch die Kommunale Allianz Biberttal-Dillenberg plant für die Zukunft, die eigenen Bestände mit Reisern alter Sorten zu veredeln und so zum Erhalt der einzigartigen Sortenvielfalt beizutragen – vielleicht ja mit Reisern aus Triesdorf.
Zur Webseite der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf geht es hier.
Foto: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Führung durch das Pomoretum gemeinsam mit Markus Heinz, Direktor der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf (4.v.r.) © Stadt Stein.
Landwirtschaft und Klima, Obstkolumne
Werner Wiesinger, Walter Schatz und Christoph Günther sind langjährige Mitglieder des Gartenbauvereins Roßtal und Umgebung e.V. und engagieren sich leidenschaftlich im vereinseigenen Mosthaus. Seit 2019 betreiben sie das Mosthaus in der Oberen Bahnhofstraße und verarbeiten Äpfel und Birnen zu schmackhaftem Saft oder Most.
Wie ist das Roßtaler Mosthaus organisiert?
Wiesinger, W. Schatz, C. Günther: Bei der Arbeit in unserem Mosthaus helfen insgesamt zehn Mitglieder des Gartenbauvereins mit. Wir wechseln uns dabei selbstverständlich ab, je nach dem, wie die einzelnen Personen Zeit haben. Beim Mosten sind wir in der Regel zu fünft. Außerdem gibt es noch jemanden, der für unser Termintelefon zuständig ist und die Termine mit zwei bis drei Wochen Vorlauf vergibt. Zu unserer Arbeit gehört neben dem Pressen der Äpfel und Birnen auch das Erhitzen des Saftes zur Haltbarmachung und das Abfüllen in Beutel oder Flaschen. Und zum Abschluss eines jeden Mosttages müssen wir unsere Maschinen noch gründlich putzen. Den Drester vergeben wir an Jäger und Schäfer, den sie zur Winterfütterung nutzen – über unseren „Abfall“ freuen sie sich immer sehr!
Ich habe Streuobst aus meinem eigenen Garten und möchte dies im Mosthaus verarbeiten lassen. Was muss ich dabei beachten?
Wiesinger, W. Schatz, C. Günther: Das Obst sollte auf jeden Fall nicht zu reif sein, sehr reifes oder sogar überreifes Obst presst sich einfach nicht gut. Ein Zentner Obst ergibt ca. 30 Liter Saft. Der Saft kann entweder in 1-Liter-Glasflaschen mit Kronkorken oder in 5-/10-Liter-Beutel abgefüllt werden. Beides kann man hier im Mosthaus kaufen, wobei man die passenden Flaschen jahrelang weiter verwenden kann. Diese müssen dann aber ordentlich sauber sein! Bei der Abfüllung in Flaschen können wir pro Stunde durchschnittlich 620 Liter abfüllen, bei der Abfüllung in Beutel mit 5 oder 10 Litern sind es im Durchschnitt 920 oder 960 Liter. Vergangenes Jahr haben wir pro Tag durchschnittlich 4.000 Liter abgefüllt und haben 34 Mosttage gearbeitet. Insgesamt haben wir 2022 also rund 136.000 Liter Saft produziert.
Welche Tipps haben Sie für mich, wenn ich einen besonders leckeren Saft haben möchte?
Wiesinger, W. Schatz, C. Günther: Für einen besonders schmackhaften Saft bietet sich eine Mischung verschiedener Sorten an, zum Beispiel mehrere Apfelsorten. Sehr empfehlenswert ist es auch, ein paar Birnen mit dazu zu mischen. Der Birnenanteil sollte aber nicht zu groß sein, sonst wird der Saft zu süß.
Was sollte ich bei der Haltbarkeit und Lagerung des Safts berücksichtigen?
Wiesinger, W. Schatz, C. Günther: Geschlossen sind die Flaschen und Beutel mehrere Jahre haltbar. Sobald die Flaschen geöffnet wurden, sollten sie innerhalb weniger Tage ausgetrunken werden. Der Saft in Beuteln hält auch geöffnet rund drei Monate. Wichtig dabei ist allerdings der sauerstoffdichte Abschluss des Ausgusses, das heißt der Saft muss am Hahn anstehen.
Zur Webseite des Gartenbauvereins Roßtal und Umgebung e.V.: www.gartenbauverein-rosstal.de
Streuobst für alle: Mehr zu Akteuren und Aktionen
Foto: Christoph Günther, Werner Wiesinger und Walter Schatz (v.l.) öffnen stolz die Türen des Roßtaler Mosthauses © Stadt Stein.
Daseinsvorsorge, Förderprogramme
Seit kurzem können Senioren oder mobilitätseingeschränkte Menschen in Oberasbach mit der von ehrenamtlichen Piloten gelenkten E-Fahrrad-Rikscha ERIKA kostenlos Ausflüge z.B. ins Grüne machen. Das Projekt von Quartiermanagement Oberasbach der Diakonie Fürth und Stadt Oberasbach wird mit 8.000 Euro aus dem Regionalbudget der Kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg gefördert.
„Das ist ein sehr schönes Projekt, das wir gerne unterstützen, da es so vieles miteinander verbindet – wie etwa Umweltfreundlichkeit und soziales Miteinander“, so Julia Feulner von der Kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg, die als Umsetzungsbegleiterin Ansprechpartnerin für das Regionalbudget ist. Erste Bürgermeisterin Birgit Huber ergänzt: „Viele ältere Menschen sind an ihre Wohnungen oder ihren Heimplatz gebunden. Mit ERIKA können wir ihnen nun ein Angebot machen, das sie wieder an die frische Luft bringt und den Blick nach draußen öffnet. Und nebenbei stellen wir Oberasbach als fahrradfreundliche Kommune noch breiter auf. Eine rundum tolle Sache!“
Maßgeblich unterstützt wird das Projekt „Radeln ohne Alter“ in Oberasbach durch den Fürther Verein United Kiltrunners e.V., der die Qualifizierung der bisher sechs sogenannten Pilotinnen und Piloten von ERIKA inklusive aller anfallenden Kosten übernommen hat. Weitere Ehrenamtliche werden übrigens noch gesucht. Auch Stadtseniorenrat, die Demenzfreundliche Kommune Oberasbach, Radl Kaiser und die Fahrradnachbarschaftswerkstatt tragen zum Gelingen des Projekts bei. Informationen zu ERIKA gibt es bei Quartiersmanagerin Renate Schwarz oder Nicoleta Schadi im Treffpunkt Alte Post, Am Rathaus 6, oder unter Tel. 0911 801 937 19, per E-Mail an rikscha@oberasbach.de oder unter www.oberasbach.de/erika.
Förderprogramm für den ländlichen Raum
Den Förderantrag beim Regionalbudget der Kommunalen Allianz, das sogenannte Kleinprojekte bis 20.000 Euro mit einem Fördersatz von bis zu 80 Prozent bezuschusst, hat Sina Mixdorf als Radverkehrsbeauftragte der Stadt Oberasbach gestellt. Mit Hilfe des Regionalbudgets wurde in Oberasbach zum Beispiel außerdem bereits die „Heimatbox“, der Ausstellungspavillon des Heimatvereins an der Hauptstraße 1 in Unterasbach, realisiert. Das gemeinnützige Café Friedrich am Friedhof konnte aus den Mitteln des Regionalbudgets Möbel für die Außengastronomie erwerben, und zuletzt wurde auch die neue Medien-Rückgabebox der Stadtbücherei Oberasbach unterstützt.
Mit dem Förderprogramm soll der ländliche Raum als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum gesichert und weiterentwickelt werden. Der Eigenanteil für den Antragsteller beträgt dabei mindestens 20 Prozent. Anträge für die neue Förderrunde können voraussichtlich ab Oktober 2023 eingereicht werden.
Weitere Informationen zum Regionalbudget gibt es hier.
Foto: ERIKA hat viele Freunde: Quartiersmanagerin Renate Schwarz, Radverkehrsbeauftragte Sina Mixdorf, Julia Feulner von der Kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg, Harald Fassel vom Stadtseniorenrat, Erste Bürgermeisterin Birgit Huber sowie Sonja Walter, Norbert Schwarz, Bernd Weber und Norbert Müller als ehrenamtliche Piloten (v.l.) © Stadt Oberasbach.
Erfahrungsaustausch, Landwirtschaft und Klima
Die Kommunale Allianz Biberttal-Dillenberg rückt seit einigen Jahren ihre Streuobstbestände ins Zentrum. Deshalb möchten wir nun alle Einwohnerinnen und Einwohner der Kommunalen Allianz dazu aufrufen, ihre Streuobstbestände unter die Lupe zu nehmen und nach alten Obstsorten Ausschau zu halten.
Warum sind alte Sorten von Bedeutung?
Streuobstwiesen sind ein besonderes Kulturlandschaftselement unserer Region. Über Generationen hinweg entstand dabei eine enorme Sortenvielfalt – durch die Entdeckung von Zufallssämlingen mit positiven Fruchteigenschaften und deren Vermehrung durch Veredelung. Die Intensivierung der Landwirtschaft drohten diese Vielfalt jedoch unersetzlich aus unserer Kulturlandschaft zu verdrängen. Zudem kam die Pflege und Erhaltung der eigenen Obstgärten zunehmend aus der Mode, da mit dem Einzug des Lebensmitteleinzelhandels bequem und zu jeder Jahreszeit frisches Obst eingekauft werden konnte.
Damit dieses bemerkenswerte Kulturgut auch zukünftig erhalten bleibt, machten es sich verschiedene Einrichtungen zur Ausgabe, tausende alte Obstsorten unserer heimischen Streuobstwiesen zu erhalten. In unserer Region können zum Beispiel im Pomoretum der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf auf über sieben Hektar Fläche insgesamt 1200 Apfelsorten, 350 Birnensorten und 120 Zwetschgen- und Pflaumensorten bestaunt werden. Zur Webseite der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf geht es hier.
Machen Sie mit!
Sie besitzen eine Streuobstwiese, auf der alte Obstsorten wachsen?
Oder wächst in Ihrem Garten eine regional- oder lokaltypische Sorte?
Dann berichten Sie uns von Ihren alten Sorten!
Schreiben Sie uns eine Email an kontakt@biberttal-dillenberg.de oder wenden Sie sich postalisch an uns:
Kommunale Allianz Biberttal-Dillenberg
c/o Stadt Stein
Hauptstraße 56
90547 Stein
Wir freuen uns sehr auf die Einblicke in unsere heimische Vielfalt alter Obstsorten!
Foto: Streuobst und St. Laurentius in Roßtal © Markt Roßtal.
Förderprogramme, Freizeit & Tourismus
Mit dem neuen Outdoorkicker auf dem beliebten Bürgerspielplatz können sich nun Jung und Alt über ein neues Highlight freuen. Realisiert wurde das Projekt vom Dorfkinderverein Ammerndorf und durch Mittel des Regionalbudgets unterstützt.
Der Dorfkinderverein ist ein Zusammenschluss „mit vielen Ideen und Wünschen für die Kinder und Jugendlichen“, so die Vorsitzende Marlen Laurien. Durch die Unterstützung des Regionalbudgets der Kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg konnte das Projekt „Outdoorkicker“ nun umgesetzt werden. Mit dem Kicker wird eine weitere Sport- und Freizeitbeschäftigung angeboten, die sowohl die Jugendlichen als auch die Junggebliebenen anspricht und die Attraktivität des Ammerndorfer Bürgerspielplatzes weiter steigert.
Bei der offiziellen Einweihung am 5. Mai wurde das neue Spielgerät mit einem kleinen Turnier eingeweiht. In Zweierteams beteiligten sich Jung und Alt an den Spielen. Seither freut sich das wetterfeste Spielgerät bereits über große Beliebtheit. Der Korpus des Betonkickers ist aus einem Stück gegossen und wiegt 700 kg., die Metallteile sind aus Edelstahl gefertigt. Für diejenigen, die keinen eigenen passenden Ball haben, gibt es für einen Euro Bälle am Automaten gleich neben dem Kicker.
Weitere Informationen zum Regionalbudget gibt es hier.
Foto: Marlen Laurien, Vorsitzende des Dorfkindervereins Ammerndorf, Erster Bürgermeister Alexander Fritz und Landrat Matthias Dießl weihen den neuen Outdoorkicker am Ammerndorfer Bürgerspielplatz mit einem Turnier ein © Dorfkinderverein Ammerndorf e.V..