Bekanntmachungen, Landwirtschaft und Klima
Der Landkreis Fürth teilt sich im Rahmen der ländlichen Entwicklung in zwei kleinere, leistungsfähige Regionen: in die Kommunale Allianz Biberttal-Dillenberg im südlichen und in die Zenngrund-Allianz im nördlichen Landkreis. Eines der Handlungsfelder in beiden Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepten (ILEKs) widmet sich der Land- und Forstwirtschaft. Daher haben sich 13 Kommunen darauf verständigt, die Erarbeitung eines Kernwegenetzkonzeptes, also die Planungen für ein Netz wichtiger gemeindeübergreifender Verbindungen für den landwirtschaftlichen Verkehr, als ein Startprojekt gemeinsam anzugehen. Denn gerade die Landwirtschaft bildet für die Allianzgebiete eine tragende Säule und prägt das Landschaftsbild zu einem bedeutenden Teil.
Vergeben wurde der Auftrag zur Konzepterstellung an die Büros PLANWERK und TEAM 4. Die Planungen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken (ALE) als Fachbehörde, sowie einer Lenkungsgruppe aus Vertretern der Kommunen, des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, des Bayerischen Bauernverbandes und des Landkreises Fürth sowie den ILEK-Umsetzungsbegleitungen durchgeführt.
Hintergrund und Aufgabenstellung
Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft und die veränderten Mobilitäts- und Freizeitbedürfnisse haben sich die Anforderungen an das landwirtschaftliche Wegenetz geändert. Während die landwirtschaftlichen Maschinen immer schwerer, breiter und schneller werden, drängen Radfahrer und andere Freizeitnutzer sowie der regionale „Schleichverkehr“ auf die Wirtschaftswege. Der derzeitige Ausbauzustand vieler Wege ist diesen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Im Bereich der Kommunalen Allianzen wurde daher untersucht, wie das vorhandene Hauptwegenetz ergänzt werden kann, mit dem Ziel, ein leistungsfähiges Kernwegenetz zu schaffen, das den Ansprüchen einer modernen Land- und Forstwirtschaft und dem Tourismus sowie dem Erhalt der Kulturlandschaft gleichermaßen gerecht wird. Es geht nicht darum, einzelne Flurstücke zu erschließen, sondern gemeindeübergreifend ein zukunftsfähiges Netz landwirtschaftlicher Hauptwirtschaftswege sicherzustellen. Um den Flächenverbrauch so gering wie möglich zu halten, wurde mit einem strukturierten Vorgehen einem ungeordneten Wegebau entgegengewirkt und bevorzugt auf den bestehenden alten Trassen gebaut. Aus ökologischen und optischen Gesichtspunkten waren zudem Betonspurwege eine Option. Wichtig war allen Kommunen und Beteiligten auch, den amtlichen Naturschutz von Beginn an aktiv in die Konzeptentwicklung einzubinden.
Planungsgesichtspunkte
Das Konzept zeigt eine Netzstruktur auf, die eine Maschendichte von ca. 1,5 bis 2 km aufweist. Alle übergeordneten Straßen, wie z.B. Staatsstraßen, Kreisstraßen und Gemeindeverbindungsstraßen, sind Teil dieses Wegenetzes. Die Wege sollen für Schwerlastverkehr geeignet sein und eine Fahrbahnbreite (Bitumen) von 3,5 m + Randstreifen aufweisen. Teil des Konzepts sind außerdem Umsetzungsvorschläge in drei Kategorien (kurzfristig: 0 bis 10 Jahre, mittelfristig: 10 bis 25 Jahre und langfristig: mehr als 25 Jahre) sowie eine einfache Kostenabschätzung, das den Trägern der ländlichen Entwicklung als Rahmenplan für nachfolgende Investitionen in das Wegenetz der Region dient. Die möglichen Trassenführungen unter den oben genannten Vorgaben wurden gemeinsam mit den beteiligten Kommunen in Besprechungen vor Ort erarbeitet.
Umsetzung
Die anschließende Umsetzung kann über Bodenordnungsverfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz oder als Infrastrukturmaßnahme mit dem ELER-Förderprogramm ausgeführt werden. Nach den aktuellen Finanzierungsrichtlinien der Ländlichen Entwicklung ist die Planung und Herstellung von Feld- und Waldwegen förderfähig. In der Umsetzung kann jede Gemeinde jedoch selbst entscheiden, ob und welche Vorschläge der 1. Kategorie (kurzfristige Maßnahme) für einen Wegeausbau umgesetzt werden. Die Umsetzung hängt außerdem vom Thema Grunderwerb ab. Da dafür oft keine Fläche vorhanden ist, kann ein Bodenordnungsverfahren durchgeführt werden, bei dem die Gemeinde Grundstücksbereiche entlang des Kernweges durch Tausch oder Verkauf erwirbt. Dabei kann das Amt für Ländliche Entwicklung Unterstützung leisten.
Zeitlicher Horizont
Das Kernwegekonzept wurde Ende 2021 fertiggestellt. Der frühestmögliche Verfahrensstart (=Umsetzungsbeginn) ist 2022/23 zu erwarten. Für die Umsetzung wird ein Zeitraum von mehreren Jahren veranschlagt, je nach Dauer der Grunderwerbsphase und Abstimmung der Finanzierung.
Bekanntmachungen, Förderprogramme
Mit dem Regionalbudget stand den ILEK-Kommunen der Kommunalen Allianz auch im Jahr 2022 bereits zum zweiten Mal Fördergelder zur Unterstützung von Kleinprojekten zur Verfügung. So konnten in den sechs ILEK-Gemeinden insgesamt 21 Projekte erfolgreich umgesetzt und mit rund 86.500 Euro gefördert werden. Bereits jetzt freuen sich die ILEK-Kommunen Ammerndorf-Cadolzburg-Großhabersdorf-Oberasbach-Roßtal-Stein auf neue Anträge für das Förderjahr 2023.
Vielfältige Projekte konnten im Förderjahr 2022 realisiert werden
Eine Fachjury bewertet die eingereichten Anträge von Vereinen, Institutionen oder Organisationen wie auch den Kommunen nach einem festgelegten Punktesystem. Allianz-Sprecher und Steins Bürgermeister Kurt Krömer freut sich über die Vielfalt der eingereichten Projekte, wie die Beispiele zeigen. Mit dem Bau einer Boule-Bahn und der Aufwertung der Skater-Anlage wurden in Ammerndorf neue Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung geschaffen und der Cadolzburger Imkerverein erneuerte seinen Lehrbienenstand sowie am Malerwinkel wurde eine Rastmöglichkeit für Wanderer errichtet. Für das Friedhofscafé in Oberasbach wurden aus den Mitteln des Regionalbudgets Möbel für die Außengastronomie erworben und in Stein konnten zwei weitere Spielplätze mit behindertengerechten Spielgeräten aufgewertet werden. Ebenfalls der Regeneration dienen ab sofort Waldsofas am Gelände „Freizeit und Erholung“ in Roßtal und viele Bürger aus mehreren Kommunen profitieren von neuen Musikinstrumenten für die Sing- und Musikschule des südlichen Landkreises Fürth. Der Posaunenchor Vincenzenbronn veranstaltete am 8. Mai ein Konzert für alle Mütter und in Oberreichenbach nahm der Dorfplatz eine neue Gestalt an.
100.000 € für das Regionalbudget 2023
Auch 2023 stehen wieder Fördergelder in Höhe von 100.000 € aus dem Regionalbudget zur Verfügung. Bereits ab jetzt können wieder Anträge von Kleinprojekten bei der Kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg bis 21. November 2022 eingereicht werden.
Nähere Informationen zur Förderung und Antragstellung sowie die Antragsunterlagen stehen auf der Webseite der Allianz (www.biberttal-dillenberg.de/regionalbudget). Wir freuen uns auf Ihre Projektideen!
Wenn es Fragen zum Regionalbudget gibt, steht Ihnen Frau Feulner 0911/6801-1120, (J.Feulner@stadt-stein.de) gerne zur Verfügung.
Bekanntmachungen, Kommunale Allianz
Die neue Umsetzungsbegleiterin Julia Feulner und der frisch ernannte Sprecher der Allianz, Steins Erster Bürgermeister Kurt Krömer, nehmen ihre Tätigkeit für die Kommunale Allianz „Biberttal-Dillenberg“ auf. Die beiden neuen Ansprechpartner freuen sich darauf, mit frischer Tatkraft auf bestehendem Erfolg aufzubauen.
Seit dem Start des ILEK-Prozesses in der Kommunalen Allianz „Biberttal-Dillenberg“ haben die Gemeinden in Zusammenarbeit mit der früheren Umsetzungsbegleiterin Anne Kratzer schon viel erreicht. Zwischen 2018 und 2021 arbeiteten sie mit großem Erfolg an der Umsetzung zahlreicher interkommunaler Projekte.
Seit Sommer 2022 wird die Aufgabe der Umsetzungsbegleitung von Julia Feulner fortgeführt. Die aus der Stadt Stein stammende Geographin freut sich darauf, sich mit viel Zeit und Energie für die Entwicklung ihrer Heimatregion einbringen zu können. Mit 19,5 Stunden wöchentlich widmet sie sich ab sofort den Projekten des ILEKs. Für diese Unterstützung erhalten die Kommunen weiterhin eine Förderung des Amtes für Ländliche Entwicklung. Mit weiteren 19,5 Stunden organisiert Julia Feulner als Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik bei der Stadt Stein das Thema Fairer Handel und Faire Beschaffung. Anne Kratzer widmet sich fortan ausschließlich der Wirtschaftsförderung in der Stadt Stein.
Mit der personellen Neuerung in der Kommunalen Allianz „Biberttal-Dillenberg“, die aus den Kommunen Ammerndorf, Cadolzburg, Großhabersdorf, Oberasbach, Roßtal, Stein und Zirndorf besteht, gehen auch strukturelle Veränderungen einher: Um die Arbeitsabläufe künftig effektiver zu gestalten wurde der Allianzvorsitz sowie alle weiteren Aufgaben der Kommunalen Allianz, z.B. das Abrechnungswesen, bei der Stadt Stein, d.h. am Arbeitsort der Umsetzungsbegleitung, zentriert. Bürgermeister Kurt Krömer führt als neuer Vorsitzender und Sprecher der Allianz nun die Aufgaben seines Vorgängers, Herrn Bürgermeister Bernd Obst aus dem Markt Cadolzburg, weiter.
Mit der Arbeitsaufnahme der neuen Umsetzungsbegleiterin sollen laufende Projekte zunächst abgeschlossen werden, z.B. die Qualifizierung des Allianzrundwegs zum Radwanderweg oder die „Streuobstkolumne“ im Rahmen des Themenfeldes „Streuobst für alle“. Anschließend ist geplant, die Umsetzung der im Rahmen der Zwischenevaluierung des ILEKs priorisierten Projekte in Angriff zu nehmen. Die Umsetzung einzelner, ganz besonderer Projekte hat dabei Priorität – „Klasse statt Masse“ soll hier zum Erfolg führen. Unter dem Motto „Wir arbeiten zusammen“ möchte die Kommunale Allianz „Bibertal-Dillenberg“ auch in Zukunft die sieben Gemeinden stärken.
Foto: Die Bürgermeister der ILEK-Gemeinden der Kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg mit Umsetzungsbegleiterin Julia Feulner (Mitte) und Markus Dohrer vom Amt für ländliche Entwicklung (Links) © Stadt Stein.
Bekanntmachungen, Förderprogramme
Im Jahr 2023 kann die ILE-Region „Biberttal-Dillenberg“ erneut eigenverantwortlich Projekte mit bis zu 10.000 Euro fördern. Dazu steht der Region ein sogenanntes Regionalbudget in Höhe von 100.000 Euro zur Verfügung. 90 % des Betrags werden dabei durch das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken (ALE) zur Verfügung gestellt. Der Rest wird aus Eigenmitteln der ILE-Region aufgebracht.
Der ILE-Zusammenschluss „Biberttal-Dillenberg“ ruft unter Berücksichtigung der nachfolgend genannten Bedingungen zur Einreichung von Förderanfragen für Kleinprojekte im Rahmen des Regionalbudgets auf.
Ein Kleinprojekt im Sinne des Regionalbudgets ist ein Vorhaben mit Nettogesamtkosten zwischen 625 und 20.000 Euro. Antragsberechtigt sind neben den Kommunen Vereine, Privatpersonen und Unternehmen aus den jeweiligen Allianzgemeinden, ausgenommen die Stadt Zirndorf. Die tatsächlich entstandenen Nettoausgaben (Bruttoausgaben abzüglich Umsatzsteuer, Skonti, Boni und Rabatte) werden mit bis zu 80 % bezuschusst, maximal jedoch mit 10.000 Euro. Förderfähig ist ein Projekt, das bis spätestens 17. September 2023 nachweislich abgeschlossen werden kann und bislang noch nicht begonnen wurde. Außerdem muss jedes Projekt einen Beitrag zur Erreichung der Ziele des ILEKs leisten. Dieses zielt darauf ab, den ländlichen Raum als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum zu sichern und weiterzuentwickeln.
Projektträger aus der Kommunalen Allianz „Biberttal-Dillenberg“ (Ammerndorf, Cadolzburg, Großhabersdorf, Oberasbach, Roßtal, Stein) müssen Ihren Förderantrag bis spätestens 21.11.2022 beim Markt Cadolzburg eingereicht haben. Alle eingereichten Projektanträge werden auf Einhaltung der Fördervoraussetzungen geprüft. Die Projektauswahl erfolgt durch ein Entscheidungsgremium anhand von vorab definierten Auswahlkriterien. Aus der Bewertung aller Projekte entsteht die Reihenfolge der zu unterstützenden Projekte im Rahmen des zur Verfügung stehenden Regionalbudgets. Die Projektträger werden im Dezember über die Entscheidung des Gremiums informiert.
Überlegen Sie, welche Projekte 2023 bei Ihnen geplant sind und kommen Sie mit Ihrem Vorschlag auf uns zu! Nähere Informationen zur Förderung und Antragstellung sowie die Antragsunterlagen finden Sie auf der Webseite der Allianz (www.biberttal-dillenberg.de/regionalbudget). Wir freuen uns auf Ihre Projektideen!
Bei Fragen rund um die Antragstellung hilft Ihnen Frau Julia Feulner (j.feulner@stadt-stein.de, 0911 / 6801 – 1120).
Hier geht´s zur Antragstellung.
Foto: Die Kommunale Allianz Biberttal-Dillenberg sucht Ihre Projektidee © Stadt Stein.
Freizeit & Tourismus, Landwirtschaft und Klima
Wie viele Mohnprodukte gibt es bei uns im Hofladen? Wie viele Produkte aus der Haskap-Beere bieten wir in unserem Hofladen an? Was sind Ernie und Bert? Wer diese und 22 weitere Rätsel beim HofladenQuiz lösen konnte, hatte die Chance, einen von 25 Geschenkkörben zu gewinnen – diese wurden nun übergeben.
Das Quiz fungierte als Ersatz für den „Tag der Hofläden“, der auch in diesem Jahr coronabedingt ausfallen musste. Der Vorsitzende der Kommunalen Allianz „Biberttal – Dillenberg“, Bernd Obst, freute sich bei seiner Begrüßung, dass sich über 160 Bürger beteiligt und ihre Antwortkarte ausgefüllt zurückgeschickt hatten. Gastgeber bei der Prämierung war die Familie Hafner, die ihr Eierhäusla „Hafners Huhn & Hahn“ in Raindorf betreibt. Die Familie hatte sich mit einer Frage beim HofladenQuiz beteiligt und stiftete für die Prämierung einen der 25 Geschenkkörbe. Die Familie verkauft verschiedene Hühner- sowie Bruderhahnprodukte aus eigener Herstellung.
Jüngste Gewinnerin war Iris aus Cadolzburg. Sie konnte ihren Geschenkkorb, der von Birki´s Hütte gestiftet wurde, persönlich entgegennehmen und berichtet stolz: „Bei dem Quiz gab es so viele tolle Fragen zu entdecken! Ich freue mich gewonnen zu haben.“ Ihre Mama ergänzte noch, dass die Familie begeistert war, die Vielfalt der Hofläden und regionalen Produkten zu entdecken.
Die Organisation rund um das HofladenQuiz übernahm die Umsetzungsbegleiterin der Zenngrund Allianz Svenja Schäfer stellvertretend für den gesamten Landkreis Fürth. Unterstützt wurde sie dabei von der Kreisbäuerin Bettina Hechtel sowie von der Initiative „Gutes aus dem Fürther Land“. Ziel der Aktion war es, den Menschen in der Region die vielfältigen Möglichkeiten näher zu bringen, frische und regionale Produkte im direkten Umfeld einzukaufen.
Info: Eine Übersicht aller Direktvermarkter im Landkreis Fürth finden Sie hier.
Foto Die strahlenden Gewinner und Beteiligten des HofladenQuiz 2022 © Stadt Stein