Ein weiterer Teil des Kommunen übergreifenden Projekts aus dem EU-Förderprogramm LEADER ist abgeschlossen: In Nürnberg wurde vor der Kirche St. Jakob der letzte „Bodennagel“ mit Muschelsymbol gesetzt. Damit soll der „Mittelfränkische Jakobsweg“ zwischen Nürnberg und Rothenburg o.d. Tauber hervorgehoben werden. Weitere solche metallenen Bodenmarkierungen waren bereits in der Rothenburger Innenstadt als Wegweiser verlegt worden. In den vergangenen Wochen wurden nun auch die Markierungen in Nürnberg gesetzt.
An der Abschlussaktion vor der Kirche St. Jakob in Nürnberg nahmen Landrat Matthias Dießl, der Bürgermeister der Stadt Nürnberg Christian Vogel, der Vorsitzende der LEADER-Aktionsgruppe (LAG) „Region an der Romantischen Straße” Herbert Lindörfer, sowie die Koordinatorin des Pilgerzentrums der Evang.-Luth. Kirchengemeinde St. Jakob Tanja Zeller teil. Der Landkreis Fürth hatte bei diesem LEADER-Projekt die Gesamtkoordination übernommen.
„Ich freue mich sehr, dass bei dieser Aktion so viele Partner mitgewirkt haben”, sagte Landrat Matthias Dießl. „Der mittelfränkische Jakobsweg ist einer der ersten Wege, die man nach der Renaissance der Jakobuswege wieder beschildert hat. In die Tat umgesetzt hat das 1992 der damalige Heilsbronner Pfarrer Paul Geißendörfer in Zusammenarbeit mit den Wegemeistern des Fränkischen Albvereins e.V.”, erläuterte der Landrat.
Die Gesamtkosten für das aktuelle Projekt belaufen sich auf etwas mehr als 76.000 Euro, pro LAG gab es aus dem EU-Fördertopf einen Zuschuss in Höhe von 22.750 Euro. Kooperationspartner waren neben der LEADER Region Landkreis Fürth e.V. die LAG Region an der Romantischen Straße e.V., 13 Kommunen durch deren Ge-meindegebiet der Jakobsweg führt, sowie die Kirchengemeinde Großhaslach in Petersaurach. Thematisch wurde das Projekt durch einen Arbeitskreis mit Pfarrern einiger beteiligten Kommunen, sowie Kirchengemeinden und den LAG-Managerinnen erarbeitet.
Mithilfe des Kooperationsprojektes soll der gesamte Weg zwischen Nürnberg und Rothenburg o.d.T. attraktiver gestalten werden. Der bereits in den 1990er Jahren „wiederbelebte“ mittelfränkische Jakobsweg, genannt auch der „fränkische Camino“, verläuft von Nürnberg nach Rothenburg ob der Tauber auf rund 88 Kilometer in den Landkreisen Fürth und Ansbach. Die anliegenden 14 Kommunen sind Nürnberg, Stein, Roßtal, Großhabersdorf, Heilsbronn, Petersaurach, Bruckberg, Weihenzell, Lehrberg, Colmberg, Geslau, Windelsbach, Neusitz und Rothenburg o.d. Tauber.
„15 sehr sehenswerte Kirchen und 14 vielfältige Gemeinden sind entlang des Fränki-schen Caminos zwischen Nürnberg und Rothenburg zu finden”, sagte Landrat Matthias Dießl. Der mittelfränkische Jakobsweg gehört zum europaweiten Netz aus Jakobswegen. Der Weg wird seit 1992 durch den Fränkischen Albverein markiert und vereinzelt durch lokale Initiativen mit Gestaltungselementen versehen.
„Das Pilgern entlang naturbelassener Wege gilt als die umweltschonendste Art des Reisens und trägt unter anderem zu einer Steigerung des sanften Tourismus sowie des regionalen Beitrags zum Klimaschutz bei”, betonte Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel.
Der Weg soll durch weitere Aktionen im Rahmen des Projekts noch attraktiver wer-den: In Stein-Deutenbach soll eine Jakobsfigur mit Wiedererkennungswert aufgestellt werden, in Colmberg entsteht ein Jakobstrinkbrunnen. „Von dem Projekt profitieren werden zudem die Gasthöfe, Pensionen und Pilgerherbergen entlang des Weges, weswegen auch Freizeit, Kultur und Tourismus aufgewertet und unterstützt werden”, sagte Bezirksrat Herbert Lindörfer.