Auf dem Biberttalradweg begegnen Spaziergängern und Radfahrern kurz hinter Weinzierlein links und rechts des Weges auffällige Kunstwerke: „Hexentanz“, „Engelein flieg“ oder „Rotation“ ist auf den Schildern zu lesen. Ab jetzt empfiehlt es sich, langsamer zu laufen oder das Rad zu schieben, denn Sie befinden sich auf dem Kunst- und Naturweg Ammerndorf. Entlang des Radweges sind auf ca. 2,5 km zahlreiche Kunstwerke und Skulpturen errichtet, die sich perfekt in die Landschaft einfügen.

Auf halber Strecke durch den Ort liegt das Dreschmaschinenhaus direkt am Radweg. Hier lohnt es sich, die Rad- oder Wandertour für ein bis zwei Stunden zu unterbrechen, denn von diesem Standort aus zweigen drei weitere Themenwege ab. Beim Dreschmaschinenhaus, wo früher die genossenschaftliche Dreschmaschine eingestellt war und heute Vereinshaus des Heimat- und Gartenbauvereins Ammerndorf ist, sind Start und Ziel der Touren. Besucher finden hier außerdem Parkmöglichkeiten sowie einen schattigen Platz für eine kleine Rast.

Kulturweg Ammerndorf

Was Radfahrer und Wanderer sonst oft links liegen lassen, kann mithilfe eines Themenweges zur 750-jährigen Geschichte entdeckt werden. Der Kulturweg führt in den nahegelegenen Ortskern von Ammerndorf und einen Kilometer lang vorbei am Pfarrhaus, der Kirche „Peter- und Paul“, am Marktplatz und bis zum ehemaligen Bahnhof. In Ammerndorf ist außerdem seit 1730 die älteste und lange Zeit einzige im Landkreis ansässige Privatbrauerei beheimatet. Eine weitere Besonderheit ist die historische Ammerdorfer Mühle aus dem Jahr 1607, eine der letzten noch aktive Getreidemühle der Region.

Wanderweg entlang an Bach und Waldrand

Der Weg entlang des Reichenbachs ist der landschaftlich schönste und vielseitigste Abschnitt des Kunst- und Naturweges. Während eines 2,5 km langen Spaziergangs am Bachlauf können ein stehendes Gewässer, ein Vogelparadies und eine Blumenwiese entdeckt werden. Auch verschiedene Tiere sind hier zu Hause. In der Nähe des Baches wohnen zum Beispiel der Biber und verschiedene Insekten wie Libellen. Die Bienen und Schmetterlingen gefällt es besonders gut im sonnigen Wiesenabschnitt bei den Obstbäumen. Entlang des Waldes besteht die Chance, Rehe und Greifvögel zu entdecken. Da sich viele Tiere aber meistens vor den Menschen verstecken, geben verschiedene Tafeln Auskunft zu der heimischen Flora und Fauna. Highlights des Wegabschnitts sind außerdem eine Sitzbank mit überlebensgroßem Biber, ein riesiger Maulwurf, der die Welt entdeckt und eine große Libelle aus Draht.

Wanderweg entlang der Felder mit Aussicht

Nach einem kleinen Aufstieg vorbei am Sommerkeller kann die schöne Aussicht auf das Biberttal genossen werden. Thema des 3,7 km langen Wegabschnitts entlang von Feldern ist die abwechslungsreiche Kulturlandschaft und seine Bewohner. Bäume, Steinhaufen, Streuobstwiesen und Hecken sind perfekte Lebensräume für allerhand Getier. Auch ein Insektenhotel bietet eine großartige Gelegenheit zur Eiablage, zum Beispiel für verschiedene Wildbienenarten. Ein nicht alltägliches Stück Kulturlandschaft auf der Anhöhe ist die Haselnussplantage linkerhand. Auf dem letzten Abschnitt des Rundweges lädt eine überdachte Sitzgruppe mit Panoramablick zum Rasten und Verweilen ein. Bei schönem Wetter kann man von hier aus den Blick durch das Biberttal vorbei an der Ammerndorfer Peter- und Paulskirche bis zum Fernsehturm in Nürnberg streifen lassen. An besonders klaren Tagen reicht der Blick sogar bis zum Moritzberg. Zurück zum Ausgangspunkt sind es jetzt nur noch ca. 700 Meter.

Informationen rund um den „Kunst- und Naturweg“ gibt es in einem kostenlos erhältlichen Flyer.