Das Thema Fahrradfreundlichkeit wird im Landkreis Fürth und in den Kommunen der Allianz Biberttal-Dillenberg großgeschrieben. Viele Maßnahmen im Bereich Radverkehr sind jedoch ohne die Beteiligung der Fahrradläden erst gar nicht möglich. So kam beim regelmäßig stattfindenden Austausch der Allianz-Kommunen die Idee auf, die Fahrradhändler als erfahrene Partner stärker in Entwicklung neuer Ideen miteinzubinden.
Aus diesem Grund luden die Bürgermeister am Mittwoch, den 6. November 2019 alle Fahrradhändler und -dienstleister aus dem Allianzgebiet zu einem gemeinsamen „Wirtschaftsgespräch Radverkehr“ in die Haffnersgartenscheune in Cadolzburg ein. Als ein wichtiges Thema kristallisierte sich die Etablierung eines Fahrradverleihsystems im Gebiet der Kommunen Ammerndorf, Cadolzburg, Großhabersdorf, Oberasbach, Roßtal, Stein und Zirndorf heraus. Nach der Anschaffung von Dienstpedelecs in den Kommunalverwaltungen Anfang des Jahres und der Aufnahme besonderer Serviceleistungen der Fahrradgeschäfte in die Radkarten der Region, wäre der Aufbau eines Fahrradverleihsystems für Bürger und Touristen ein weiterer großer Schritt in Richtung Fahrradfreundlichkeit.
Aufwärtstrend im Landkreis nutzen
Steigende Gästeankunfts- und Gästeübernachtungszahlen aus den Jahren 2015 bis 2018 zeigen ein gestiegenes touristisches Interesse am Landkreis Fürth. 2018 war die Zahl an Übernachtungen im Landkreis um 13 % auf 225.273 angewachsen. Auch die Burg Cadolzburg konnte 2018 mit rund 57.000 Besuchern einen Zuwachs verzeichnen. Der Playmobil FunPark in Zirndorf hatte 2018 erstmals die Marke von 900.000 Besuchern geknackt, das Kristall Palm Beach besuchen jährlich rund 700.000 Besucher.
Gemeinsames Ziel soll es sein, mit einem Fahrradverleihsystem für Besucher weitere, umliegende Freizeitmöglichkeiten zu erschließen und so die Besucher zukünftig länger in der Region zu halten, Auch für Tagesgäste und Naherholungssuchende möchte man noch mehr Abwechslung bieten. Allerdings kamen auch Bedenken auf, dass das touristische Potential in der Region noch immer nicht groß genug sei, dass sich ein Verleihsystem eigenständig und kostendeckend tragen kann. Die Erfahrungen der anwesenden Händler zeigten, dass daher vor allem Hotels wichtige Partner sind, um die Touristen zu erreichen, am besten schon vor oder mit der Buchung.
Allianz-Kommunen wollen sich weiter vernetzen
Erste Kooperationen zwischen Händlern und Hotels, die in diese Richtung gehen, bestehen schon oder sind bereits in Planung. Auch die Kommunen können sich an dem System beteiligen, wie ein Beispiel aus dem Hochschwarzwald zeigt: Hier existiert eine Kooperation zwischen lokalem Fahrradhändler, Taxifirma, Kommunen der LAG Südschwarzwald, Landkreis und Regionalbusgesellschaft. Auf positive Resonanz stieß beispielsweise die Idee von Fahrradboxen, die im öffentlichen Raum über das Allianzgebiet verteilt aufgestellt werden. Dort können Leihräder nach der Online-Buchung vom Kunden rund um die Uhr entnommen und wieder abgegeben werden.
Die guten Vorbilder aus der Kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg und anderen Regionen dienen als Anregung, auch in weiteren Kommunen an einem Verleihsystem zu arbeiten. Auf den Wunsch aller Beteiligten ist ein weiteres Gespräch mit den lokalen Übernachtungsbetrieben geplant. Um aus den vielen guten Beispiel in einzelnen Kommunen später ein Erfolgsmodell für die Region zu machen und deren Bekanntheit zu erhöhen, wird außerdem eine gemeinsame Vermarktung angestrebt.